Buchungssatz

Mar 1 / Sandra Frauchiger
Der Buchungssatz ist das Herzstück der doppelten Finanzbuchhaltung und sorgt dafür, dass jeder Geschäftsvorfall korrekt und ausgeglichen erfasst wird.

Er folgt dem Prinzip "Soll an Haben" und stellt sicher, dass jede Transaktion mindestens zwei Konten in gleicher Höhe betrifft, wodurch die Bilanz stets im Gleichgewicht bleibt.

Der klassische Aufbau umfasst das Datum, die beteiligten Konten (Soll und Haben), den Betrag sowie einen erläuternden Text zum Geschäftsvorfall.

Durch diese standardisierte Form wird nicht nur die Nachvollziehbarkeit aller Buchungen gewährleistet, sondern auch ein wirksames internes Kontrollsystem geschaffen, das Fehler sofort erkennbar macht.

Dieses Thema finden Sie in folgenden online-Lehrmitteln

Der Buchungssatz, wie er heute in der doppelten Finanzbuchhaltung verwendet wird, geht auf die systematische Erfassung von Geschäftsvorfällen zurück, die im 15. Jahrhundert durch den italienischen Mathematiker und Franziskanermönch Luca Pacioli in seinem Werk "Summa de arithmetica" formalisiert wurde. Dieses 1494 veröffentlichte Werk etablierte die Grundprinzipien der doppelten Buchhaltung, bei der jeder Geschäftsvorfall mindestens zwei Konten in gleicher Höhe betrifft.

Die Idee dahinter war, ein System zu schaffen, das die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens zuverlässig abbildet und durch seine inhärente Ausgewogenheit ein internes Kontrollsystem bietet, das Fehler sofort erkennbar macht.

Über die Jahrhunderte hat sich dieser Ansatz als äusserst effektiv erwiesen und bildet bis heute das Herzstück der Buchhaltung, da er trotz technologischer Fortschritte von der manuellen Buchführung bis hin zu KI-gestützten Systemen die präzise Darstellung der wirtschaftlichen Vorgänge eines Unternehmens ermöglicht.

Ein typisches Beispiel dazu:

Ein typisches Beispiel für einen Buchungssatz ist der Zahlungseingang einer Kundenrechnung:

Ein Kunde bezahlt eine offene Rechnung im Betrag von CHF 1'000 per Banküberweisung.


Für den Buchungssatz identifiziert man zunächst die betroffenen Konten:
  1. "Bank" (Aktivkonto) und "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" (Aktivkonto).
  2. Dann bestimmt man die Bewegungsrichtung - beim Bankkonto handelt es sich um einen Zugang (Erhöhung des Aktivums), bei den Forderungen um einen Abgang (Verminderung des Aktivums).
  3. Dies führt zum Buchungssatz "Bank an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen CHF 1'000".


Dieser Buchungssatz dokumentiert präzise, dass Geld auf dem Bankkonto eingegangen ist und gleichzeitig die offene Forderung gegenüber dem Kunden getilgt wurde.